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KATER
Dies sollte bei Kater eigentlich einfach festzustellen sein, denn wenn im Hodensack (Skrotum) Hoden zu sehen sind, ist er 'intakt'. MEINT MAN ZUMINDEST! Doch es gibt erstaunlich oft Fälle von Kryptorchismus. Spätestens wenn die Kastration eines Katers näher rückt, wird gar nicht mal so selten bemerkt, dass im Hodensack nur ein oder teilweise auch kein Hoden zu finden ist. In diesem Fall liegt oft eine Störung des Hodenabstiegs (Maldescensus testis) vor, wodurch die oder der Hoden nicht vollständig in den Hodensack abgestiegen ist/sind und im Leistenkanal oder im Bauchraum liegen. In diesem Fall spricht man von Kryptorchismus und unterscheidet, je nach Lage, den inguinalen (Hoden im Leistenkanal) und den abdominalen (Hoden im Bauchraum) Kryptorchismus.
Leider kommt es ab und an vor, dass bei der Kastration ein nicht abgestiegener Hoden gar nicht entfernt wird. Bei Katzen aus dem Ausland kommt dies öfters vor. Dann wundern sich Besitzer, weshalb ihr Kater weiterhin streunt, alles markiert und generell katertypische Verhaltensweisen an den Tag legt. Unwissend, dass ihr vermeintlich kastrierter Kater, noch immer intakte oder einen intakten Hoden im Bauch oder in der Leiste hat, welche/r Testosteron produzieren.
Als einfachstes diagnostisches Kriterium kann der Penis auf das Vorhandensein von Penishaken untersucht werden. Hierzu ist der Penis von einem Tierarzt entsprechend vorzulagern. Die Haken sind ein eindeutiges Indiz für endokrin-aktives Hodengewebe. Nach einer Kastration bilden sie sich nach ca. 6 Wochen zurück. In Zweifelsfällen (z.Bsp. undeutliche Haken) ist zudem ein GnRH- oder hCG-Stimulationstest sinnvoll.
Durch die hohe Körpertemperatur in der Leistengegend oder im Bauchraum können die innenliegenden Hoden keine befruchtungsfähigen Spermien erzeugen. Temperaturen über 36 Grad verhindern die Spermiogenese (Reifung der Spermien).
Bei den im Körper verbliebenen Hoden ist etwa ab dem ersten Lebensjahr das Risiko stark erhöht, dass es zur Bildung von Tumoren kommt. Liegen die Hoden in der Bauchhöhle ist das Risiko höher, als wenn sie im Leistenkanal liegen. Entsprechend sollten auch innenliegende Hoden spätestens mit Eintritt der Geschlechtsreife entfernt werden.
Mittel der Wahl ist beim Kater die Kastration mit Entfernung der innenliegenden Hoden. Hierzu muss bei abdominalem Kryptorchismus die Bauchhöhle geöffnet und der Hoden gesucht werden. In den meisten Fällen liegt er hinten seitlich auf Höhe des Blasenhalses und kann dort abgebunden werden, selten befindet er sich unmittelbar hinter den Nieren. Im Idealfall gibt eine vorhergehende Ultraschalluntersuchung Aufschluss über die genaue Lage.
Handelt es sich um inguinalen Kryptorchismus kann das Ertasten des meist in der Grösse reduzierten Hodens durch das Fettgewebe, das Kater häufig in der Leistengegend aufweisen, schwierig sein. Kann der Hoden ertastet werden, wird der Hautschnitt direkt darüber ausgeführt, der Hoden vorgelagert und abgebunden.
Die Kastration eines Katers mit Kryptorchismus ist aufwändig und sollte nur von einem Tierarzt durchgeführt werden, welcher chirurgische Erfahrung mit dem Eingriff hat.
KÄTZIN
Bei einer Kätzin wird's optisch schon schwieriger. Denn die Suche nach einer Operationsnaht ist nicht mehr aussagekräftig, da viele Tierärzte mittlerweile zum Glück nur noch sehr kleine Schnitte setzen und die Naht nach einiger Zeit gar nicht mehr sichtbar ist. Indiz auf eine unkastrierte Kätzin, bzw. auf das Ovarian-Remnant-Syndrom kann das Verhalten des Tieres geben, welches weiterhin hormonell intakt ist und Anzeichen von Rolligkeit zeigt.
Zuverlässiger ist ein LH Test. Dies ist ein immunochromatographischer Schnelltest zum qualitativen Nachweis des luteinisierenden Hormons (LH) im Serum von Hund und Katze. Das luteinisierende Hormon (LH), ein Peptidhormon, gehört zu den Sexualhormonen und hat sowohl Einfluss bei weiblichen (Förderung und Auslösung des Eisprungs) als auch bei männlichen Tieren (Förderung der Spermienreifung). Ein positives Ergebnis bei einer Hündin oder Kätzin ohne Eisprung zeigt an, dass die Ovarien entfernt wurden. Ein negatives Ergebnis zeigt mit grosser Verlässlichkeit intakte Ovarien oder Reste von Eierstöcken an.
Leider tritt dann das Ovarian-Remnant-Syndrom (Eierstockrest-Syndrom) auf. Ein Krankheitsbild, das infolge verbliebener Reste der Eierstöcke nach einer Eierstockentfernung (Ovariektomie) entsteht, wenn nicht sauber operiert wurde. Es kann entweder durch unvollständige Entfernung der Eierstöcke (dann besser als Residual-Ovary-Syndrom zu bezeichnen) oder durch in der Bauchhöhle verbliebenes versprengtes (ektopes) Eierstockgewebe entstehen.
Die Therapie besteht einzig in der chirurgischen Entfernung des Restgewebes und sollte nur durch einen erfahrenen Tierarzt vorgenommen werden.Informationen zum Artikel Views: 5773 Erstellt: 29.03.2020 Geändert: 24.08.2020 -
Katzenkot im Garten führt gerade in den Sommermonaten oftmals zu Spannungen
Ärger ist häufig vorprogrammiert, wenn Katzen neu angelegte Beete aufscharren und ihre Notdurft darin verrichten. Dies führt dazu, dass vielen Gartenbesitzern der Kragen platzt und die Tiere mit ganz unterschiedlichen Methoden zu vertreiben versuchen.
Eine erstaunliche Tatsache aber ist vor allem Folgende: Die wenigsten 2-Beiner suchen das Gespräch mit dem Besitzer. Uns erreichen viele Anrufe mit der Frage: Wie kann ich die Nachbarskatzen aus meinem Garten vertreiben? Und die Emotionen kochen zum Teil hoch - richtig hoch! Wir hatten schon einige Fälle, in welchen Katzenhalter um das Leben ihrer Tiere fürchteten und umgekehrt, verärgerte Gartenbesitzern zu unmöglichen Mitteln griffen!
Wir stellen immer erst folgende Frage: Wissen Sie, wem das Tier/die Tiere gehören und haben Sie schon das Gespräch gesucht? Die Antwort lautet in den meisten Fällen: Nein!
Kann der Besitzer ausfindig gemacht werden = Gespräch suchen. Sollte sich herausstellen, dass es sich um (eine) verwilderte Katze(n) handelt, kontaktieren Sie den Tierschutz.
Für Gartenbesitzer gilt: Suchen Sie das Gespräch mit den Tierbesitzern. Bitte stürmen Sie nicht bei erneutem Fund von Katzenkot oder aufgewühlten Blumenbeeten direkt los, sondern atmen Sie zuerst mehrmals tief durch, trinken noch eine Tasse Kaffee* oder lenken sich ab, bevor Sie das Gespräch suchen. Bleiben Sie sachlich und erklären das Problem.
Für Katzenbesitzer gilt: Versuchen Sie bei einer (ersten) Konfrontation mit aufgebrachten Nachbarn ruhig und sachlich zu bleiben und bekunden Sie - auch wenn es zum Teil schwer fallen mag - Verständnis für die Situation. Denn es ist nachvollziehbar, dass es einen Hobbygärtner ärgert, wenn seine gehegten und gepflegten Beete verkotet und zerscharrt werden.
Katzenklos Zuhause auch für Freigänger!
Obwohl eigentlich selbstverständlich, aber es muss an dieser Stelle dennoch erwähnt werden, sofern dies noch nicht geschehen ist: stellen Sie ihrer Katze im Haus/in der Wohnung ein Katzenklo zur Verfügung. Pro Katze benötigt es mindestens 1 Katzenklo, besser 2... oder 3 ;). So erstaunlich es klingt, aber viele Katzenbesitzer mit Freigängern halten es schlicht für unnötig, Katzenklos bereitzustellen. Dann ist natürlich klar, dass die Katze Nachbars Garten bevorzugt, denn Zuhause gibt es ja keine Möglichkeit.
Experimentieren Sie mit den verschiedenen Modellen und mit der Katzenstreu. Stellen Sie mehrere, verschiedene Katzenklos auf und testen Sie wo und welche(s) ihre Katze am liebsten benutzt. Die meisten Katzen bevorzugen offene Modelle. Und gerade bei älteren Tiere ist es wichtig, dass sie möglichst eben Zugang haben und nicht hohe Ränder überklettern müssen. Das Katzenklo Zuhause ist natürlich täglich zu reinigen, sonst zwingt das stinkende Kistchen ihre Katze geradezu wieder in Nachbars Garten.
Für beide Parteien gilt: Sich gegenseitig Vorwürfe machen oder das Problem nicht anerkennen führt lediglich zu noch grösseren Spannungen und es gilt zu beachten, dass beide Parteien, wenn die Fronten erst mal verhärten, zu drastischen Mitteln greifen (können). Dies wiederum führt dazu, dass Tiere unnötig verängstigt, verletzt oder gar getötet werden. Deshalb: Bleiben Sie ruhig und besprechen Sie zusammen mögliche Lösungen und das weitere Vorgehen.
Warum machen das Katzen eigentlich?
Die Antwort ist relativ einfach. Katzen wissen, instinktiv, auch wenn sie noch nie ein Katzenklo mit Sand gesehen haben, dass dies als Klo benutzt werden kann. Anders als bei Hunden, benötigen Katzen in der Regel kein 'Töpfchentraining'. Die Antwort liegt in den Genen. Katzen stammen von Falbkatzen, welche Wüstentiere sind, ab. Und was gibt es in der Wüste? Richtig! Sand! Und zwar jede Menge davon. Sand und Felsen wären der natürliche Lebensraum. Da bei uns keine Sanddünen vorhanden sind, tut es auch ein frisch umgegrabenes Blumenbeet. Hauptsache nicht nass und nicht voller Gras! Das ist der Grund, weshalb so viele Katzen sich auf jedem grasfreien Stückchen 'Erde' versäubern. Es kommt einer sandigen Fläche am nächsten.Wenn man dies weiss, dann kann man entsprechende Alternativen bieten.
Düfte welche Katzen nicht mögen
Eine Möglichkeit, um Katzen von bestimmten Orten fernzuhalten, ist die Verwendung von Düften, die auf die empfindlichen Nasen widerlich wirken. Clever eingesetzt, werden die Tiere schon nach kurzer Zeit lernen, wo es ihnen buchstäblich stinkt. Ein probates Mittel sind *Kaffeesatz und Rindenmulch. Stubentiger mögen diese Gerüche nicht.
Möchten Sie Katzen zum Beispiel von gewissen Stellen abhalten, dann sollten Sie den Kaffeesatz einfach in eine Schale geben. Die Schale können Sie an jeder beliebigen Stelle auf Ihrem Grundstück aufstellen. Den Katzen ist es übrigens ganz einerlei, ob der Kaffeesatz trocken oder feucht ist, sie mögen beide Varianten nicht.
Auch frisch gehackte Zwiebeln oder Knoblauchzehen können im Garten ausgelegt werden. Beides verströmt Gerüche, welche Katzen überhaupt nicht mögen. Ein weiteres mögliches Mittelchen ist Apfelessig. Dieser sticht der Mieze in die Nase und sie nimmt Reissaus. Am besten in eine Sprühflasche füllen und die bevorzugten Stellen - NICHT DIE KATZE!, welche die Katze regelmässig aufsucht, damit befeuchten. Nach Regen muss man die Prozedur natürlich wiederholen.
Zitrus, Storchschnabel und Co.
Es gibt auch Gewächse, die für die zarten Katzennäschen ebenfalls unangenehm sind. Pflanzen mit Zitrusgeruch eignen sich zum Beispiel gut, der brennende Busch (Dictamnus) und der Zitronenstrauch (Aloysia triphylla) sind in Katzenkreisen unbeliebt. Ein sehr schöner Bodendecker, welcher hübsch anzuschauen ist und den es mittlerweilen in vielen verschiedenen Farben gibt ist der Storchschnabel (Geranium macrorrhizum).
Der Storchschnabel ist zudem eine Heilpflanze und hilft zum Beispiel gegen Durchfall, Ausschläge, Entzündungen und regt sogar den Kreislauf an. Der Storchschnabel kann man ganz normal als Tee verwenden. Dazu benutzt man das Storchenschnabelkraut. Auch als Tinktur oder Pulver kann man ihn einsetzen und hat ihn so jederzeit bequem zur Hand. Äusserlich eignet er sich besonders als Frischsaft. Wenn die frische Pflanze jedoch nicht vorhanden ist (z.B. im Winter), kann man stattdessen einen Tee aus dem getrockneten Kraut verwenden.
Keine samtpfotigen Fans hat auch die Weinraute (Ruta graveolens), aufgrund ihrer ätherischen Öle. Die Pflanze, welche auch Hildegard (von Bingen)-Kraut genannt wird, ist ebenfalls eine wertvolle Heilpflanze. Sie lindert zum Beispiel Verdauungsbeschwerden, Menstruations-, Kopfschmerzen und wird oft auch bei Wechseljahrbeschwerden und bei Rheuma eingesetzt.
Abdeckungen
Auf Nummer sicher geht man, wenn Beete (ab)gedeckt werden. So sind sie nicht nur vor Katzen geschützt sondern auch vor vielen anderen Ausseneinflüssen. Ob es ein Hochbeet mit Hebefenstern ist, oder eine einfache Abdeckung mit Lochfolie, alle Lösungen bieten schnelle Abhilfe. Lassen Sie sich im Gartenfachhandel beraten.
Finger weg von 'Katzenschreck' Lösungen
Im Fachhandel sind mittlerweilen unzählige Geräte im Umlauf. So gross ist offensichtlich die Nachfrage. Gerade Ultraschall und Hochfrequenzgeräte stören die gesamte Fauna. Zudem können diese Geräte auch für Menschen schädlich sein. Somit gilt: Was schadet gehört nicht in den Garten! Externe Artikellinks: 20 Minuten > Beobachter >
Outdoor Katzenklos
Es gibt Katzen, welche bevorzugt ihr Geschäft Draussen verrichten. Dafür ist ein wetterfestes Katzenklo natürlich das geeignetste Mittel. Im Einzelhandel erhältlich und bekannt ist uns folgendes Modell: Ferplast Katzentoilette Outdoor (http://www.zooplus.ch/shop/katzen/katzentoilette/haubentoiletten/haubentoiletten_besonders/593634). Zusätzlich erhielten wir Rückmeldungen, dass auch Hundebesitzer hoch erfreut über das Modell waren, da sie ansonsten ihren Hund nicht vom Katzenkot-Fressen abhalten konnten.
Outdoor Katzenklo - Marke Eigenbau
Mit etwas handwerklichem Geschick und gutem Willen können Sie in ihrem Garten zu einem kleinen Preis auch selber ein Katzenklo - oder bei mehreren Katzen auch gleich mehrere Katzenklos - einrichten. Dafür reicht zum Beispiel eine kleinere Sandkiste für Kinder oder eine Plastikwanne, die Sie mit lockerem Sand befüllen. Sie können auch herkömmliche Katzenklowannen (nur den unteren Teil ohne Rand) im Boden versenken und mit Sand auffüllen. Bei der 'Plastiklösung' denken Sie immer daran, zuerst Löcher in den Boden zu bohren. Als Bodenbelag eignet sich auch ein wasserdurchlässiges Flies. Besonders beliebt ist weisser Sand (Spielsand) welcher mit etwas Gartenerde durchmischt wird. Natürlich muss auch das Outdoor Katzenklo regelmässig gesäubert werden, entfernen Sie täglich den Kot, der Urin versinkt im Sand. Ein- bis zweimal jährlich (je nachdem, wieviel Sand Sie hineingeben) sollten Sie die gesamte Wanne ausgraben und den ganzen Inhalt austauschen. Idealerweise wird das Outdoor Klo überdacht, da Katzen ja bekanntlich keinen nassen Sand mögen.
Um zu vermeiden, dass der Sand weit verstreut wird, kann ein Rahmen oder auch gleich eine fixe Katzenklo Konstruktion über dem 'Sandkasten' angebracht werden. Am liebsten mögen es Katzen, wenn das stille Örtchen ruhig und versteckt liegt. Viele schützende Pflanzen und mindestens eine Rück- und eine Seitenwand machen das Katzenklo zum absoluten Renner. Befestigen Sie das Dach immer so, dass es leicht abnehmbar ist (um das Klo zu säubern) und auch leicht schräg und überstehend, damit Regenwasser ablaufen kann.
Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird ihre Katze Ihnen schon beim gesamten Bau über interessiert über die Schulter schauen! Achten Sie darauf, dass Sie sie während des Baus schon immer wieder auf den Sandplatz lassen und sie nicht vertreiben. Bestätigen Sie Ihre Katze mit lieben Worten und Streicheleinheiten, wenn sie Interesse für das neue Bauwerk zeigt. Sie können anfänglich auch ein wenig gebrauchten Katzensand und sogar Katzenkot im Outdoor Katzenklo platzieren, damit der 'Wink mit dem Zaunpfahl' noch eindeutiger wird.
Fertige Lösung: Kaufen Sie sich einen Kindersandkasten. Solche Modelle haben wir erfolgreich auch auf dem Aussengelände unseres Katzengnadenhofs Schnurrli in Sternenberg aufgestellt. Das Prinzip ist dasselbe, Wanne mit Löchern oder wasserdurchlässiges Flies am Boden auslegen und mit Sand befüllen.
Das Anlegen von Outdoor Katzenklos macht Spass, Ihre Vierbeiner und auch Ihre Nachbarn werden es Ihnen danken und Sie können zu Recht stolz auf Ihre Meisterwerke sein. So stolz, dass Sie Ihren Nachbarn, welche sich beschwert haben, unbedingt die neu eingerichteten Konstruktionen zeigen. Dies wiederum führt dazu, dass diese sehen, dass ihr Anliegen ernst genommen wird und dass man sich bemüht, eine friedliche Lösung zu finden. Schlussendlich kommt ein harmonisches Zusammenleben vor allem unseren Samtpfoten zugute.
Informationen zum Artikel Views: 3077 Erstellt: 25.06.2018 Geändert: 27.06.2018 -
Bengalkatzen - Abstammung, Bedürfnisse, Probleme und Haltungsanforderungen
Immer mehr Abgabeanfragen bezüglich Bengalkatzen gehen bei uns ein und eine Information scheint dringend notwendig! Denn es ist nicht möglich, in ein paar wenigen Generationen ein Wildtier zu domestizieren. Die Natur braucht hierfür tausende von Jahren! Nur weil Katze im Namen steht, handelt es sich noch lange nicht um eine Katze
Wir bedauern, auf unserem Katzengnadenhof keine Hybriden (Bengalkatzen/Savannahkatzen) aufnehmen zu können. Bei Problemen setzen Sie sich unbedingt mit Ihrem Züchter in Verbindung. Seriöse Züchter stehen Ihnen sicherlich gerne mit Rat und Tat (und Rücknahme des Tieres/der Tiere) zur Seite!
Leider wird der 'Markt' auch bei diesen Tieren immer mehr von fragwürdigen 'Züchtern' aus dem Ausland überschwemmt, da der Anschaffungspreis im Verhältnis zu Schweizer Züchtern viel geringer ist. Schlussendlich zahlen aber meist alle Beteiligten - Tier wie Mensch - einen sehr hohen Preis! Einen zu hohen, wie wir finden. Viele Tiere wurden nicht entsprechend tierärztlich untersucht und zum Teil sogar als kastriert abgegeben, obwohl sie das gar nicht sind. Mehr dazu in unserem Artikel: Ist er's - ist sie's - oder nicht (kastriert)? > Deshalb möchten wir gerne aus unserer Sicht aufklären:
Wie ist die Bengalkatze 'eine aktuell vermeintliche Hauskatzenrasse' überhaupt entstanden?
Sie geht auf eine Kreuzung mit einer asiatischen Wildkatze zurück. Zoologen verstehen unter Bengalkatze eigentlich eine in Ost- und Südasien verbreitete Wildkatze (Prionailurus bengalensis). Sie hat etwa die die Grösse einer Hauskatze aber das Fellmuster eines Leoparden und ganz eigene Verhaltensweisen. Im Englischen heisst sie daher „Asian Leopard Cat“. Sie ist somit ein Hybrid und selbst die zweite und dritte Generation von Hybriden aus wilder Bengalkatze (Prionailurus bengalensis) und Hauskatze (Felis silvestris catus) ist spätestens mit der Geschlechtsreife nicht mehr als Haustier zu halten.
Im Jahre 1934 wurde die Kreuzung aus Hauskatze und der wildlebenden Bengalkatze zum ersten Mal in einem belgischen Wissenschaftsmagazin erwähnt. Da Wildkatzen häufig eine natürliche Immunität gegen die Krankheit FeLV (Felines Leukämievirus) aufweisen, begann man in den 1970er Jahren zu untersuchen, ob sich diese Immunität gezielt züchten liesse.
Erst 1972 wurde die Zucht mit mehreren Hybriden weitergeführt. Aus diesen Verpaarungen entstand schliesslich die jetzige Form (durch extreme Inzucht und Rückzucht) um ein einigermassen stabiles Erscheinungsbild hervorbringen zu können. Heutzutage wird die Bengalkatze reinerbig gezüchtet. Es werden nur noch Bengalkatzen untereinander verpaart, aber nicht länger, wie bei der Entstehung der Rasse, andere Rassen (beispielsweise Abessinier oder American Shorthair) mit eingepaart. Obwohl viele Vereine die Bengalkatze - berechtigterweise bis heute - nicht anerkennen, definierte der amerikanische Katzenverein TICA den ersten Rassebestand im Jahre 1986.
Probleme mit anderen Katzen oder anderen Hybriden
Die wilde Bengalkatze (Prionailurus bengalensis) ist ein einzelgängerisch lebender Beutegreifer. Das ist ein sehr elementarer und wichtiger Aspekt, den es zu bedenken gilt! Sie ist eine hervorragende Jägerin am Boden, in den Bäumen und selbst im Wasser. Bengalkatzen können sehr gut schwimmen und mögen Wasser, ganz anders als unsere Hauskatzen. Denn sie zählen nicht zu den Ahnen unserer Hauskatze. Auch vermischen sie sich NICHT – wie hier die europäische Wildkatze – mit Hauskatzen. Diesen Mix hat der Mensch verursacht, nicht die Natur! Die Bengalkatze gilt weiterhin als unzähmbar. Mittlerweile findet man den Gedanken leider attraktiv, sich das schöne Fell und die elegante, repräsentative Erscheinung solcher Hybriden in die Wohnung zu holen.
Warum entstehen erst mit der Zeit Probleme?
Die meisten Versuche scheitern immer wieder. Selbst die zweite und dritte Generation von Hybriden aus wilder Bengalkatze (Prionailurus bengalensis) und Hauskatze (Felis silvestris catus) ist spätestens mit der Geschlechtsreife nicht mehr als Haustier - erst recht nicht in reiner Wohnungshaltung - zu halten. Das gilt selbst dann, wenn sie von Welpen an mit Menschen aufgewachsen sind und frühzeitig kastriert wurden. So werden diese Produkte menschlicher Eitelkeit regelmässig euthanasiert oder an Tierheime abgegeben. Das gilt für die Bengalkatze als auch für Hybriden mit anderen Wildkatzen wie Karakal, Otzelot oder dem Serval, Savannah-Katze genannt.
Charakter und Wesen
Das Wesen einer Bengalkatze kann nicht pauschal beschrieben werden. Hierfür ist die Zucht noch zuwenig ausgereift und stabil. Zudem sind die Zuchtlinien oft nur unzureichend dokumentiert. Es gibt Exemplare, die in ihrem Wesen und Verhalten sehr stark an eine normale Hauskatze erinnern und wiederum andere, bei denen eher das Wildtier dominant zum Vorschein kommt. Es ist nicht möglich, in ein paar Generationen ein Wildtier zu domestizieren. Die Natur braucht hierfür tausende von Jahren. Manche Züchter versuchen der extremen Inzucht entgegen zu steuern und zugleich die Leopardenfärbung der Wildkatze zu erhalten. Sie greifen auf Originalverpaarungen wilder Bengalkatzen mit gezüchteten Rassekatzen zurück. Hierdurch wird aber unweigerlich die unzähmbare und nicht zum Haustier taugliche Wildheit in der Zucht aktiviert. F1- und F2-Generationen der Bengal sind spätestens mit Eintritt der Geschlechtsreife keine Schmusekatzen mehr und nicht als Haustiere geeignet. Selbst nach etlichen Generationen kann das Wildtierhafte immer wieder zum Vorschein kommen, was sich unter anderem in grosser Scheu, Stress in der Nähe des Menschen, Markieren, dem starken Drang nach Freigang, Unabhängigkeit vom Menschen und generelles Nicht-Benutzen des Katzenklos zeigt.
Unsauberkeit
Es ist ein bekanntes Problem, dass Bengale ihr grosses wie kleines Geschäft in der freien Natur im Wasser verrichten (um keine Spuren zu hinterlassen) und oftmals Bemühungen, sie an herkömmliche Katzenklos zu gewöhnen, scheitern. Am idealsten für Bengalkatzen wäre ein Schwimmteich, in welchem sie ihrer Liebe zu Wasser nachgehen können. Dazu kommt, dass es fliessendes Wasser sein sollte, denn stehendes Wasser ist generell unattraktiv. In der Natur wäre dies ein Fluss. Diese anspruchsvolle Haltung erfordert jedoch ein grosses gesichertes Grundstück und einige baulichen Massnahmen, damit Bengale auch all ihren natürlichen Bedürfnissen nachgehen können.Haltung
Die Haltung einer Bengalkatze hängt schlussendlich davon ab, wieweit die Hauskatze und wieweit die Wildkatze in ihr lebendig ist. Die Haltung eines Exemplars mit stark wildtierhaftem Wesen in einer Wohnung ist nicht nur nervenaufreibend vielmehr auch Tierquälerei. Der Kauf einer Bengalkatze ist mit verschiedenen Risiken behaftet. Diese sind zum einen gesundheitlicher Art, zum anderen hinsichtlich des Risikos, dass Wesenszüge des wilden Vorfahrens beim erwachsenen Tier zum Vorschein kommen und eine Haltung als Familienkatze unmöglich machen. Es stellt sich auch die Frage, ob es sinnvoll und ethisch zu rechtfertigen ist, direkte Nachkommen von Wildtieren in einer Wohnung halten zu wollen, nur aufgrund des anmutigen Erscheinungsbild.
Informationen zum Artikel Views: 8714 Erstellt: 02.01.2020 Geändert: 08.07.2022 -
Katzen brauchen Ruhe und Sicherheit, um die ungewohnte Belastung durch laute Böller und zischende Raketen zu verkraften. Auch eine Feier in der Wohnung mit knallenden Sektkorken und vielen Gästen kann für ein Tier grossen Stress bedeuten. Das Hörvermögen unserer Samtpfoten ist 5x grösser als bei uns Menschen und oftmal ist der Krach auch schon für uns fast unerträglich.
Sollten Sie viel Besuch erwarten, stellen Sie Ihrer Katze/Ihren Katzen einen eigenen Raum zur Verfügung. Wenn die Fenster etwas abgedunkelt, Futter, Wasser, Versteckmöglichkeiten und genügend Katzenklo's angeboten werden, haben die Tiere einen ruhigeren, eigenen Rückzugsort zur Verfügung. Auch Musik oder der Fernseher können helfen, Ihr Haustier vom Lärm des Feuerwerks abzulenken und diesen etwas zu übertönen, sofern die Tiere sich an diese Geräusche gewohnt sind.
Natürlich sollten Sie in regelmässigen Abständen nach Ihrer Katze sehen. Auch hilft es, Ihre Samtpfote bereits einige Tage vor der Knallerei an den "Ruheraum" zu gewöhnen, damit sie sich Tag des Geschehens nicht eingesperrt fühlt und dadurch unter Umständen noch mehr unter Stress gerät.
Katzen welche Freigänger sind, müssen unbedingt frühzeitig ins Haus genommen und die Katzenklappen sicher verschlossen werden. Zur Sicherheit empfehlen wir, einen schweren Gegenstand vor die Katzenklappe zu stellen. Es gab schon mehr als einen Vorfall, in welchen Katzen in Panik wortwörtlich mit dem 'Kopf durch die Wand - die Katzenklappe' gehechtet sind. Jedes Jahr steigen die Vermisst-Meldungen nach Festivitäten mit Feuerwerk markant an. Sollten Sie Ihre Katze trotz aller Vorkehrungen vermissen, vergessen Sie nicht, umgehend eine Meldung zu erfassen:
Auch wenn Ihre Katze Angst hat, sollte man versuchen, auf zu offensives Trösten zu verzichten und ihr, selbst wenn es schwer fällt, lieber etwas weniger Aufmerksamkeit schenken. Denn sonst glaubt das Tier aufgrund des ungewohnten Verhaltens seines Besitzers, dass tatsächliche Gefahr besteht. Lieber versucht man, die gewohnte Routine beizubehalten und sich möglichst normal zu verhalten. Im Notfall können auch mit Bachblüten für Katzen gute Ergebnisse erzielt werden. Sogenannte "Rescue"-Tropfen speziell für Tiere, ohne Alkohol, können über das Trinkwasser verabreicht werden und helfen, das Tier zu beruhigen. Am besten wird damit schon vor dem grossen Lärm begonnen.
Auch für unsere Umwelt sind die Feuerwerke eine Belastung. Das Bafu hat die Auswirkungen von Feuerwerken abgeklärt und kam zu folgendem Schluss: Bei grossen Feuerwerken ist die Feinstaubbelastung lokal beachtlich und kann bei empfindlich reagierenden Personen zu Atemwegsbeschwerden führen. Am Sichersten und Schönsten für unsere Vierbeiner wäre es natürlich, wenn generell auf Feuerwerk mit Lärmbelastung verzichtet würde.
Empfehlungen und Links:
Unterstützend und entspannend können auch homöopathische Mittel wirken. Auch der Tierarzt kann oftmals weiterhelfen. Mittel wie beispielsweise Zylkène haben in stressigen Phasen schon oft helfen können. Bedingung dabei ist jedoch eine Langzeitgabe und Wunder darf man auch bei Zusatzmitteln nicht erwarten.
Manche Katzenhalter schwören auch auf Feliway oder https://www.feliway.com/de/Produkte/FELIWAY-CLASSIC-Verdampfer
Andere benutzen den RelaxoCat, um Ihre Tiere zu beruhigen. Schlussendlich muss jeder Besitzer für sein Tier/seine Tiere die zu ihm passendste Lösung finden.
Informationen zum Artikel Views: 2061 Erstellt: 08.06.2018 Geändert: 27.12.2019 -
Wenn Sie schon bei den Vorbereitungen auf die Festtage unsere geliebten Vierbeiner im Hinterkopf behalten, gibt es hoffentlich keine unschönen Überraschungen. Gerade während den Festtagen steigen die Zahlen der tierischen Notfälle jedes Jahr signifikant an. Vergiftungen rangieren unter den Top 10.
Nicht nur die Weihnachtsdeko in den eigenen vier Wänden mag gut durchdacht sein, sondern auch die Geschenkewahl. Achten Sie bei Ihren Geschenken darauf, ob der Beschenkte Haustiere hält und Ihr Geschenk auch für seinen Vierbeiner unbedenklich ist.
Nachdem Sie Ihr Zuhause auf eine vierbeinerfreundliche Ausstattung und Ihre Geschenke auf Ungiftigkeit überprüft haben, kann gar nichts mehr schiefgehen. Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieblingen ein wundervolles Weihnachtsfest.
Merkblatt als PDF herunterladen >
Informationen zum Artikel Views: 2130 Erstellt: 08.06.2018 Geändert: 11.06.2018