Fragen & Antworten
Stichwort: katzenzusammenführung
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Katzen sind eigentlich keine Einzelgänger – und dennoch ist es nicht einfach, zwei Artgenossen zusammenzuführen. Wer im Vorfeld aber einige Punkte beachtet, kann sich und seinen Tieren viel Stress ersparen.
In der Natur bilden sich oft Katzengruppen, die ein interessantes und inniges Sozialverhalten aufweisen. Dies unterbinden zu wollen, ist grundsätzlich eine Qual, speziell bei reinen Hauskatzen. Die reine Wohnungshaltung einer Einzelkatze ist nicht tiergerecht. Bei genügend Platz wären drei Katzen der Idealfall. Aber auch Freigänger können durch einen steten Partner im eigenen Revier langfristig vor allem profitieren.
Die optimalste Lösung wäre, sofort mit einem Mehrkatzenhaushalt zu beginnen und nicht erst später ein weiteres Büsi zu adoptieren.
Allerdings soll man sich auch kein Zweittier besorgen, nur weil man das Gefühl hat, das erste wegen seines Jobs zu vernachlässigen. In solchen Momenten muss man sich eher fragen, wieso man überhaupt Haustiere besitzt. Falsch ist es aber auch, kein zweites Büsi zu besorgen, nur weil man Angst hat, die «alte» Katze sei dann nicht mehr so schmusefreudig. Gerade Katzen entscheiden selbst, wann sie mit Menschen und wann mit Artgenossen interagieren wollen.
Gibt es die ideale Zweitkatze?
Wenn Katzenbesitzer den Entscheid treffen, eine Zweitkatze ins Haus zu holen, können sie schnell den falschen Weg beschreiten. Es ist ein No-Go, sich via Internet eine Katze auzusuchen, ohne sie vorher kennengelernt zu haben. Viele Menschen nehmen es als selbstverständlich, dass die alteingesessene Katze den Eindringling ohne Weiteres akzeptiert. Dem ist nie so! Katzen sind absolute Gewohnheitstiere und mögen keine Veränderungen. Veränderungen bedeuten Stress für die Samtpfoten. Ob es sich um einen Umzug, einen neuen Lebenspartner oder den Einzug eines neuen Artgenossen handelt, spielt dabei keine Rolle. Zudem hat jedes Tier einen individuellen Charakter.
Eine sichere Zauberformel bei der Zusammenführung von Katzen gibt es nicht. Ob man eher komplementäre Persönlichkeiten oder ähnliche Charaktere zusammenführt, muss von Fall zu Fall beurteilt werden. Einer Seniormieze kann eine jüngere Katze Auftrieb geben, wenn gleich ein kleiner Wirbelwind doch viel lieber mit einem weiteren Actionheld spielen würde. Eher wahrscheinlich ist es jedoch, dass eine alte Katze lieber ihren wohlverdienten Ruhestand in Ruhe geniessen würde, als sich mit einem jungen Artgenossen herumschlagen zu müssen. Wie gut sich die Tiere aneinander gewöhnen werden, weiss man im Vorfeld schlicht nicht, aber ein paar Spielregeln helfen, die erste Phase des ‹Schocks› schnell zu überwinden und auf ein hoffentlich entspanntes Zusammensein hinzuarbeiten.
Kennenlernen per Nase
Wer sich also aus den richtigen Gründen für eine Zweitkatze entscheidet, muss sich zuerst vergewissern dass die Tiere gesund sind, keinerlei Parasiten aufweisen und die notwendigen Tests und Impfungen erfolgt sind. Sie wollen ja nicht eine Ansteckung riskieren. Auch die 'Adoption' eines vermeintlich 'günstigen' Kätzchens vom Bauernhof endet oftmals in einer Katastrophe, für Mensch und Tier. Die vielen 'Gratis-Kätzchen' jeden Frühling und Sommer von Höfen und Privathaltern sind meist nie geimpft und gegen Parasiten behandelt worden. Geschweige denn auf Katzenkrankheiten getestet. Nur allzu oft kontaktieren uns verzweifelte Katzenbesitzer, welche nach so einer Aktion am Schluss mit einem total verschnupften, geschwächten neue Kätzchen dastehen und im dümmsten Fall, die alteingessene Katze auch noch gleich mitangesteckt wurde. Deshalb sind sogenannte Schutz- oder Abgabegebühren, welche Tierheime bei einer Adoption erheben, durchaus gerechtfertigt. Tierheimkatzen sind (idealerweise) kastriert, gestetet, geimpft und gechippt. Wenn also zuerst sichergestellt wurde, dass das neue Tier gesund ist, können Sie Vorbereitungen treffen.
Besteht die Möglichkeit, vorab die «alte» Katze mit dem Duft des zukünftigen Mitbewohners vertraut zu machen, verteilen Sie diesen unauffällig in der Wohnung. Sie können hierzu ein Tuch, mit dem sie zuvor den Neuankömmling abgerieben haben, zerschneiden und an verschiedenen Stellen der Wohnung fallen lassen. Auch umgekehrt sollten Sie dies tun, damit sich auch das neue Büsi mit dem Geruch des zukünftigen Kumpans auseinandersetzen kann.
Der Einzug steht bevor
Zieht die neue Katze ein, richten Sie vorab ein eigenes (Katzen-)Zimmer, inklusive Kratzbaum, Höhlen, Katzenklo, Futter, Wasserschüssel und Spielsachen, ein, welches die ersten Tage das vorübergehende Zuhause des Neuankömmlings sein wird und zu welchem die Erstkatze keinen Zutritt hat. Die Besucher sollten versuchen, so entspannt wie möglich an die Sache heranzugehen. Vermitteln Sie Ihrer Katze, dass alles normal ist, und ignorieren Sie allfälliges Knurren oder Fauchen. Entspannt sich die Situation, können Sie nach ein paar Tagen auch mal die Plätze tauschen. So kann die neue Katze die Wohnung in Ruhe erkunden und die Erstkatze kann sich intensiv mit dem Geruch der neuen Katze auseinandersetzen. Generell empfiehlt sich, den Neuzugang keinesfalls schon zu früh zur Erstkatze zu lassen – aber auch hier bestätigen Ausnahmen die Regeln.
Oftmals kommt es zu lautem Fauchen, leichten Streitereien und auch mal zu «Ohrfeigen». Kein Grund: Fauchen, Haare stellen und Streiten gehören zum natürlichen Ausdrucksverhalten von Katzen. Man sollte sich bei einer Vergesellschaftung von Anfang an darauf einstellen. Wichtig ist dann, nicht immer sofort einzuschreiten, sondern den Tieren – trotz Fauchen – auch mal die Zeit zu geben, dies ohne Unterbruch ausleben zu können. Selbstverständlich muss sofort eingegriffen werden, wenn es zu Beisserein kommen sollte oder gar Blut fliesst, und dem schwächeren Tier zur Seite stehen. Oft helfen auch positive Verstärkungen eines gewünschtenVerhaltens, indem man entspannte Situationen mit besonderen Leckerbissen, Streicheleinheiten oder Spielsequenzen belohnt.
Keine Bestrafungen
Leider hören wir oft, dass Katzenbesitzer bei Zusammenführungen mit Wasserflaschen und Ähnlichem bereit stehen, schon in der ängstlichen Erwartung, dass sie eingreifen müssen, falls die erste Begegnung eskaliert. Und danach wundern sie sich, weshalb die Katzen sich lieber aus dem Weg gehen. Bitte verzichten Sie in jedem Fall auf Bestrafungen, Erschrecken - kurz: auf alles was für eine Katze negativ ist. Stellen Sie sich vor, bei Ihnen zieht jemand Neues ein und sofort geschieht noch etwas Unerwartetes. Logischerweise verknüpfen auch Katzen dann solche Erfahrungen mit dem Artgenossen und der bedeutet dann schon mal einfach nichts Gutes. Generell gilt im Umgang mit Tieren: Positives fördern - damit legt man den Grundstein für ein harmonisches Miteinander.
Empfehlungen und Links:
Unterstützend und entspannend können auch homöopathische Mittel wirken. Auch der Tierarzt kann oftmals weiterhelfen. Mittel wie beispielsweise Zylkène http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?tpp/00000000/A0026-XX.HTM?inhalt_c.htm haben in stressigen Phasen schon oft helfen können. Bedingung dabei ist jedoch eine Langzeitgabe und Wunder darf man auch bei Zusatzmitteln nicht erwarten.
Manche Katzenhalter schwören auch auf Feliway oder https://www.feliway.com/de/Produkte/FELIWAY-CLASSIC-Verdampfer
Andere benutzen den RelaxoCat, um Ihre Tiere zu beruhigen. Schlussendlich muss jeder Besitzer für sein Tier/seine Tiere die zu ihm passende Lösung finden.
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Das grosse Elend mit den 'Gratis Katzen'
Juhui, was haben sich die stolzen, neuen Katzenbesitzer doch gefreut. Auf Internetseiten, Inseraten im Supermarkt, auf Bauernhöfen, etc. entdeckt man im Frühling, Sommer und Herbst meist viele Inserate mit dem Titel: KÄTZCHEN ZU VERSCHENKEN! Das ist doch super, ein Kätzchen wollte man schon lange und wenn es auch noch kostenlos angeboten wird, umso besser!
Vor Ort angekommen, wurde einem eine Kartonschachtel voll mit wuselnden Babies gezeigt... oder man wurde in eine Scheune geführt und konnte die Katzenbabies in einem Nest aus Stroh begutachten. Man solle einfach JETZT GLEICH eines aussuchen und mitnehmen, oder lieber grad 2! Denn die Nachfrage sei gross, später habe es keine mehr (Trick 77 übrigens - fallen Sie bitte nicht darauf rein!!!!) Die Freude über das neue, unerwartete Katzenglück ist meist zu gross, als dass man irgendwelche sachlichen Fragen stellt und so ist man dann - meist völlig unvorbereitet, ohne Box, ohne Futter, etc. - mit einem kleinen, meist seelig schlafenden Katzenkind im Schoss auf dem Weg nach Hause.
Doch vieles ist anders als erhofft. Das Kleine schreit, es frisst nichts, was ihm angeboten wird und man merkt schnell, dass es auch nicht gesund ist. Es hat furchtbaren Durchfall, Flöhe springen beim Streicheln durchs Fell auf alle Seiten ab, es niest, hat ganz verklebte Äuglein und Näschen... Normal kann das nicht sein? Oder doch?
Da das mit dem Gratis so toll funktioniert hat, schnell mal im Internet nach einer Gratis-Beratung bezüglich Katzen gesucht. Toll, das gibts ja auch: Das Beratungstelefon der Stiftung Katzenheim Schnurrli!
Was wir dort an Beratung zu hören bekamen, war einerseits Gold wert - andererseits waren wir tief beschämt über unsere eigene Kurzsichtigkeit und Naivität!
Bedenken Sie bitte: WARUM werden so so viele Katzen immer wieder kostenlos abgegeben? Da der 'Besitzer' sich nicht um Geburtenkontrolle kümmert und die Kleinen einfach regelmässig loswerden will! Denken Sie, ein solcher 'Tierbesitzer' macht sich die Mühe, seine Tiere medizinisch zu versorgen? Wohl eher nicht!
Offensichtlich ist es einfacher, einer Kätzin laufend Nachwuchs zuzumuten und diesen zu verschenken, anstatt sie einmal einzufangen und kastrieren zu lassen. Das Prinzip funktioniert ja tiptop, denn viele dieser Katzenvermehrer brüsten sich damit, dass sie noch nie Probleme hatten, all die Babies wegzugeben.
Wohin und an wen, interessiert genauso wenig, wie in welchem Zustand und Alter die Kätzchen abgegeben werden. Der Abgabezeitpunkt ist genau dann 'der Richtige', wenn ein Interessent auf der Matte steht, Hauptsache, man kriegt alle los und muss nicht noch mehr durchfüttern...
Und plötzlich hat man Verantwortung....
Ein krankes, viel zu früh von der Mutter getrenntes Kätzchen zu übernehmen, bedeutet in erster Linie eines: VERANTWORTUNG zu übernehmen und umgehend ein Gang zum Tierarzt!
Der Tierarzt kann eine Altersschätzung vornehmen und es wird oft festgestellt, dass die Kleinen noch gar nicht in der Lage sind, festes Futter zu sich zu nehmen, sondern noch die Flasche brauchen. Dann heisst es, 24/7 schöppelen, Bäuchlein massieren, putzen, Wärmeflasche... etc., etc., halt alles was Mama ganz natürlich für ihr Baby gemacht hätte, hätte man es ihr nicht schon so früh entrissen!
Erschwerend kommt oftmal auch der schon sehr schlechte Gesundheitszustand der 'Gratis Kätzchen' hinzu und es sind keine Einzelfälle, in welchen solche Tiere wenige Tage nach der 'Adoption' versterben. Das kann dann wohl auch nicht Sinn der ganzen Aktion gewesen sein?!
Geimpft, entfloht, entwurmt?
Diese 3 Dinge sind das Mindeste, was ein Katzenvermehrer für seine Mutterkatzen und Jungtiere machen sollte. Sind sie das alles nicht: FINGER WEG! Denn durch die Nachfrage nach 'Gratis- oder Billig-Kätzchen' wird die sinn- und verantwortungslose Vermehrung von Katzen überhaupt erst am Leben erhalten. Gäbe es keine Interessenten mehr, dann würden sich auch diese Personen irgendwann für eine Kastration entscheiden müssen (oder für eine Tötung aller Jungtiere, was übrigens dann meistens mit den Kleinen geschieht, die eben niemand abgeholt hat) :(
Wir Tierschützer und Tierschutzvereine gehen noch viel weiter!
Unsere Katzen werden - sofern alt genug - selbstverständlich kastriert. Sie werden auf FeLV und FIV getestet, sie erhalten einen Mikrochip, damit sie nie verloren gehen. Wir nehmen sämtliche medizinisch notwendigen Behandlungen vor einer Vermittlung vor, so dass eine Katze aus einem Tierheim zwar eine Schutzgebühr 'kostet', diese aber durch die vorgängigen Investitionen ein VIELFACHES WERT IST - wenn wir hier - und das müssen wir ahnscheinend, auf den finanziellen Aspekt hinweisen wollen. Eine Tierheimkatze ist also das Beste und Preiswerteste, was Katzenhaltern passieren kann!
Achtung - Übertragbare Krankheiten
Viele Katzenbesitzer sind sichtlich überrascht, zu erfahren, dass - sofern sie schon Katzen haben - ihre eigen/en Katze/n sich mit Krankheiten und Parasiten anstecken können, übernehmen sie einen ungetesteten, unbehandelten, ungeimpften Neuzugang. Die Krankheiten und Parasiten, die man sich so unbedacht 'ins Haus' holen kann sind vielfältig, aber nicht minder Zeit- und Kostenintensiv, wenn schlussendlich alle Tiere zum Tierarzt müssen. Und unter Umständen, kosten sie schlussendlich Allen das Leben! Ein sehr hoher Preis, den man schlussendlich für das 'Gratis-Tier' bezahlt - finden wir! Das Prinzip mit dem 'GRATIS' geht deshalb in den seltensten Fällen auf, auch wenn einige Unbelehrbare immer und immer wieder das Gegenteil behaupten (möchten/müssen). Die Fälle, in welchen solche Halter 1'000-ende von Franken in den Tierarzt investiert haben oder das Kätzchen gleich in einem Tierheim abgebeben haben - da man sich 'alles anders' vorgestellt hat, sind die Regel - nicht die Ausnahme!
ALSO BITTE, BITTE, BITTE: HÄNDE WEG VON GRATIS-TIEREN! Geben Sie einem Tier aus einem Tierheim ein Zuhause, damit wäre Allen geholfen!
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Dübendorfstrasse 311
8051 Zürich

Dienstag & Mittwoch
13.00 - 17.00 Uhr
Beratungstelefon
Dübendorfstrasse 311
8051 Zürich

Dienstag & Mittwoch
13.00 - 17.00 Uhr
Katzengnadenhof Schnurrli
Gersterstrasse 2
8499 Sternenberg

Besichtigung nur nach telefonischer Vereinbarung.